Dicht nebeneinander setzen die Weibchen ihre Eier auf die Blattunterseite der Nahrungspflanze, dem Teufelsabbiss (Succisa pratensis), in sogenannten Eispiegeln ab. Pro Eispiegel legt ein Weibchen zwischen 150 und 250 Eier.
Nach durchschnittlich vier Wochen schlüpfen die Raupen und beginnen sogleich, ein gemeinsames Gespinst an dem Teufelsabbiss, der bisher einzig belegten Raupennahrung in Schleswig-Holstein, anzulegen. In den ersten Wochen fressen sie zunächst nur die untere Blattepidermis (Schabefraß). Das Oberblatt vertrocknet hierdurch in der Regel, es entsteht ein charakteristisches Fraßbild.
Die Raupenentwicklung setzt sich bis in den August bzw. September fort, dann wird von den Raupen ein in der Bodenvegetation verstecktes Überwinterungsgespinst angelegt. Da hier über hundert Raupen gemeinschaftlich leben, ist der Nahrungsbedarf entsprechend groß. Entscheidend für eine erfolgreiche Entwicklung ist deshalb eine ausreichende Größe der betroffenen Teufelsabbisspflanzen. Kräftige einzelne Pflanzen werden bevorzugt. Andernfalls müssen es viele Pflanzen sein, die in enger Nachbarschaft wachsen, damit die Raupen zwischen den Pflanzen wechseln können.
Nach der Überwinterung vereinzeln sich die Raupen. Wichtigste Nahrungspflanze bleibt weiterhin der Teufelsabbiss, jedoch fressen einige Raupen auch an anderen Pflanzen. Häufig können die Raupen zu dieser Jahreszeit zudem exponiert in der Vegetation sitzend beim Sonnenbad beobachtet werden. Dies spielt eine entscheidende Rolle für ihre erfolgreiche Entwicklung, da sie nur bei ausreichender Wärme in der Lage sind, die giftigen Inhaltsstoffe der Nahrungspflanze mithilfe ihres Enzymbestecks zu verdauen.
Dadurch sind die Raupen in dieser Entwicklungsphase sehr von der Witterung abhängig; bei ausgeprägten Schlechtwetterperioden hören sie auf zu wachsen.
Auch in einer zu dichten Vegetation würden die Raupen nicht ausreichend Sonnenlicht bekommen, daher bevorzugen sie niedrige oder lückige Pflanzenbestände.
Die Verpuppung erfolgt zwischen Ende April und Anfang Mai. Dazu wird ein in der Vegetation versteckter Platz gesucht, wo sich die Raupen mit den Hinterenden an einen trocken Pflanzenstängel oder ähnliches mit Hilfe einer kleinen Gespinstfläche anheften und zu einer sogenannten Stürzpuppe häuten. Nach zwei bis drei Wochen schlüpft der Falter.
Historisch ist vor allem der Juni als Flugmonat belegt. Mit den aktuell veränderten Klimabedingungen hat sich die Flugzeit jedoch deutlich in frühere Monate verschoben. Inzwischen beginnt die Flugzeit des Goldenen Scheckenfalters in vielen Bereichen in Deutschland zwischen Mitte und Ende Mai. In dem besonders warmen Frühjahr 2011 wurde der Goldene Scheckenfalter sogar schon Ende April gesichtet.
Der Flugzeitbeginn ist somit witterungsbedingt stark beeinflusst, wobei die Männchen einige Tage vor den Weibchen beginnen.
Da die Weibchen mit einem fertig entwickelten Vorrat an Eiern schlüpfen, können die Männchen sofort die frisch geschlüpften Tiere zur Paarung aufsuchen.
Das Nahrungsangebot beeinflusst die Lebensdauer der Tiere entscheidend – und je länger sie leben, desto mehr Eier können sie verständlicherweise legen. Der Goldene Scheckenfalter ist auf ein gutes Nektarangebot angewiesen und nutzt eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten, abhängig vom jeweiligen Angebot. Verschiedene Untersuchungen belegen jedoch eine Vorliebe für gelb und weiß blühende Pflanzenarten. Aufgrund der Abhängigkeit der Falterflugzeit vom Witterungsverlauf sollte dieses Blütenangebot von Anfang Mai bis weit in den Juni hinein bestehen, um den Faltern jederzeit Nahrung zu bieten.
Der Goldene Scheckenfalter gilt als ausbreitungsschwach, d. h. die Tiere verlassen in der Regel kaum ihren Lebensraum. Neue Kolonisierungen konnten beispielsweise in England bis zu einer Entfernung von fünf Kilometern zu der Ursprungspopulation festgestellt werden. Die Entwicklung unterliegt dem sogenannten Meta-Populationsprinzip, bei dem ein eingeschränkter Genaustausch unter verschiedenen Teilpopulationen vorliegt. Dies wiederum kann zum Aussterben einer Teil- bzw. Subpopulation führen, wenn keine Individuen aus anderen Subpopulationen einwandern. Grundsätzlich halten sich Kolonisations- und Extintionsereignisse (Ausstreben einer Population) durch natürliche Ursachen wie Witterund und Parasitenbefall im Gleichgewicht. Wandernde Tiere finden sich typischerweise unter den Weibchen, die zum Ende ihrer Lebenszeit den Großteil der Eier im Ursprungslebensraum abgelegt haben und dann nach neuen Lebensräumen suchen.